Die Kernpunkte und Forderungen unseres strategischen Positionspapiers zum Thema Wald und Holz:
Die Furnierwirtschaft spricht sich gegen jede Art inakzeptabler Praktiken zur Rodung von Wäldern und Gewinnung von Holz aus. Sie lehnt ausdrücklich den illegalen Einschlag, Holz aus schützenswerten Waldgebieten, Holz von gentechnisch veränderten Bäumen, Holz aus Waldumwandlungen und natürlich Menschenrechtsverletzungen in der Forst- und Holzwirtschaft ab.
Der Wald ist maßgebend für das Klima und sollte daher auch mit der richtigen Bewirtschaftung genutzt und geschont werden. Die Furnierwirtschaft begrüßt daher die Erhaltung und systematische Förderung von heimischen Buntlaubhölzern in den natürlichen Waldgesellschaften. Nur gesunde und stabile Wälder können langfristig gutes und wertvolles Holz hervorbringen.
In einem Großteil der deutschen Wälder beobachtet die Furnierindustrie jedoch zunehmend eine Verschlechterung der Holzqualitäten und dadurch einen Rückgang beim Einsatz von heimischem Holz in der Verarbeitung. Gründe dafür sind unter anderem das Absenken der Umtriebszeiten und zunehmende Schäden bei der Holzernte, zum Beispiel durch manche Großmaschinen.
Durch die Umstellung auf eine ökologischere Waldbewirtschaftung und die Anreicherung der Vorräte in unseren Wäldern - so wie dies in einigen Forstbetrieben wie zum Beispiel den Stadtwäldern von Lübeck und Göttingen bereits praktiziert wird - könnte langfristig deutlich mehr Wertholz produziert werden, aus dem langlebige Holzprodukte hergestellt werden können. Gleichzeitig können vorratsreichere Wälder mehr Co2 binden und langfristig den Fortbestand der Altersklassen ab 120 Jahren sichern. Durch die Umstellung auf eine ökologisch nachhaltige Forstwirtschaft könnte Deutschland weltweit eine Vorbildrolle einnehmen.
Die Furnierwirtschaft fordert, das recht unübersichtliche Dickicht an deutschen und europäischen Gesetzen und Verordnungen sowie den weltweiten Aktionsplänen zum Schutze des Waldes übersichtlicher zu gestalten und Widersprüche zu vermeiden. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die vielen verschiedenen Verantwortlichen abstimmen und ergänzen und nicht gegenseitig behindern.
Die Furnierindustrie unterstützt die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt als Beitrag Deutschlands zum Erhalt seiner natürlichen Artenvielfalt. Eines der bedeutendsten Ziele ist es,, bis zum Jahr 2020 5 % der deutschen Waldfläche rechtlich verbindlich einer dauerhaften natürlichen Entwicklung zu überlassen.
Bei ökologisch nachhaltiger Nutzung der Wälder kann die Verwendung von Holz in langlebigen Produkten und als Substitute von energie- und ressourcenintensiven Materialien wie Plastik, Beton oder Aluminium einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Auch die mehrfache Verwendung von Holz, die sogenannte Kaskadennutzung, verbessert den Klimaschutzeffekt der Holzverwendung. . Furnier zum Beispiel kann nach seiner Nutzung zerkleinert und als Holzwerkstoff in der Span- oder Faserplattenindustrie eingesetzt werden. Bei einer sofortigen thermischen Nutzung bleibt eine längerfristige CO2-Bindung im Produkt aus, denn das Holz speichert das CO2 nur bis zur Verbrennung. Die Initiative Furnier + Natur (IFN) ist ein Zusammenschluss von derzeit 49 internationalen Furnierherstellern und Furnierhändlern. Die Aufgabe der Initiative Furnier + Natur besteht darin, Furnier mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen um dadurch die Sensibilität gegenüber diesem uralten Werkstoff zu erhöhen, Begehrlichkeiten für furnierte Endprodukte zu wecken und die Kaufnachfrage zu erhöhen. Dieses strategische Positionspapier ist das Statement der Initiative Furnier + Natur zum Thema Wald und Holz im Namen ihres Vorsitzenden Axel Groh.
Im Oktober 2014
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